Das Problem mit der BlausÀure
Immer wieder hört man aktuell in den Medien, das Leinsamen Aufgrund ihres Gehaltes an BlausĂ€ure giftig sein sollen. Man solle diese mind. einen halbe Stunde aufkochen damit die "giftige" BlausĂ€ure verschwindet und man die Leinsamen bedenkenlos selbst einnehmen kann oder dem Tier verabreichen kann. Diese Fehlinformation hĂ€lt sich ebenso hartnĂ€ckig wie die, dass Knoblauch fĂŒr Pferde und Hunde per se giftig sei. In beiden FĂ€llen werden einzelne Fakten aus dem Zusammenhang gerissen oder Studien falsch gedeutet â und wie immer wird einer der wichtigsten Aspekte aller Stoffe auf dieser Erde vergessen: Die Menge macht das Gift. In groĂen Mengen ist sogar Wasser tödlich.
BlausĂ€ure ist nicht direkt in den Pflanzen enthalten, sie entsteht beim Abbau bestimmter Glucoside. Diese Glucoside sind in fast allen Nahrungspflanzen enthalten! Leinsamen sind also nun wirklich kein Sonderfall. Einzig die Konzentration der dieser Glucoside unterscheidet sich je nach Pflanze. Und diese ist bei Leinsamen höher als der Durchschnitt. Aber sind Leinsamen dadurch direkt giftig fĂŒr Mensch und Tier? Da der Körper aller SĂ€ugetiere im Laufe der Evolution mit der BlausĂ€ure umgehen lernen musste hat das Magen-Dam-System gelernt diese zu verwerten. Bei der Einnahme der ganzen Leinsamen werden diese nicht gespalten und daher auch keine BlausĂ€ure freigesetzt. Wird der Leinsamen zerstoĂen oder zerkaut, wird in geringe Mengen BlausĂ€ure freigesetzt. Diese BlausĂ€ure wird im menschlichen/tierischen Körper dann entgiftet und anschlieĂend ĂŒber den Harn ausgeschieden.Nur wenn die Entgiftung des Körpers nicht mehr ausreichend funktioniert bzw. solche Mengen cyanogener an BlausĂ€ure aufgenommen werden, dass der Körper die Umwandlung nicht mehr schafft, besteht eine gesundheitliche GefĂ€hrdung.
ALSO WIE IMMER: " DIE DOSIS MACHT DAS GIFT!!!" Leinsamen sollten immer nur ganz gekauft werden, da geschroteter Leinsamen bereits nach einer Woche ranzig werden kann. Die BlausĂ€ure ist wasserlöslich und verdampft beim Kochen (Siedepunkt schon bei 25 Grad). So besteht wenn ĂŒberhaupt nur eine Gefahr bei roh genossenen bzw gefĂŒtterten Leinsamen. Alle, die also nun immer noch unsicher sein sollten, können die Leinsamen kurz aufkochen.
FAZIT:Es ist noch nicht einmal gesichert, dass die BlausĂ€ure im Körper ĂŒberhaupt wirksam wird. Und wenn doch, mĂŒssten schon Massen verzehrt bzw. verfĂŒttert werden. Wer also keine riesigen Mengen futtert bzw. fĂŒttert und zusĂ€tzlich sogar noch kurz vorher abkocht, der ist schon auf der mehr als sicheren Seite. Es ist wie immer: die Menge macht das Gift. Wer davor Angst hat, darf nichts mehr essen oder fĂŒttern, denn âalle Dinge sind Giftâ, wusste schon Paracelcus.Quelle: teilweise von Krauterie.de
Comments